Emma-Graf-Preis

 

Die Idee

Der Emma Graf Preis wird an Preisträger*innen unterschiedlicher Generationen vergeben für besondere Leistungen im Bereich der Partizipation und Mitwirkung im Stadtteil IV. Es handelt sich um einen Doppelpreis: der oder die Preisträger*in bezeichnet eine weitere Person aus einer anderen Generation für ihr Engagement, Potential oder eine besondere Idee.

Der Preis knüpft an das Engagement von Emma Graf an für die politische und wirtschaftliche Partizipation der Frauen in der Schweiz, ihr Wirken als Lehrerin und die Verankerung im Stadtteil IV durch Gründung des ehemaligen Heims des Schweizerischen Lehrerinnenvereins. Vergeben wird er von einer Jury im Auftrag der

Quartierorganisation QUAV 4.                                                                                                                               Emma Graf um 1910

 

Der Preis

Die besondere Ausrichtung des Emma Graf Preises ist Partizipation und Mitwirkung im Quartier – im Unterschied zu bestehenden Preisen in Gebieten wie Integration oder Kultur. Der innovative Ansatz besteht darin, dass eine Preisträger*in eine weitere Person bezeichnet, welche ihr durch Engagement, Potential oder Ideen besonders beeindruckt hat. Das stellt sicher, dass unterschiedliche Generationen und Sichtweisen in die Preisvergabe einfliessen.

Die Quartiermitwirkung ist eine frühe und wegweisende Errungenschaft in der Stadt Bern, welche massgeblich auch von Einwohner*innen im Stadtteil 4 getragen und weiter entwickelt wurde. Mit dem Preis soll das partizipative Denken und Handeln gefördert, das Verhältnis von Einwohner*innen und Verwaltung verbessert und die demokratische Weiterentwicklung mit partizipativen Elementen unterstützt werden. Darüber hinaus soll der Preis auch zur Mitwirkung und Teilhabe aller in Politik und Gesellschaft ermuntern und das Bewusstsein für die Rolle der Quartiere in der Stadt und die Vielfalt der Lebenswelten innerhalb des Stadtteils fördern.

 

Preisträger*innen

Preisträger*innen sind normalerweise mindestens zwei Einzelpersonen aus verschiedenen Generationen. Denkbar sind auch Vereine, Organisationen sowie Angestellte von Behörden mit besonderen Resultaten in der Durchführung von Partizipation und Mitwirkung. Die Preisträger*innen müssen einen Bezug zum Stadtteil IV haben. Dieser wird jedoch bewusst nicht spezifiziert, so müssen sie nicht zwingend im Stadtteil wohnen oder arbeiten.

Bei dem oder der jüngeren Preisträger*in hat der Preis den Charakter eines Förderpreises. Dazu gehört auch, dass diese Person im nächsten Durchgang in die Jury Einsitz nimmt und so ihre Sichtweise der Partizipation eingeben kann.

 

Absender

Vergeben wird der Preis im Auftrag der Quartierorganisation im Stadtteil IV, der QUAV 4. Diese verabschiedet ein Reglement und beauftragt eine Jury mit der Bestimmung der Preisträger*innen. Weitere Organisationen können

an der Ausrichtung des Preises beteiligt werden. Namentlich hat der Preis auch die Unterstützung der Stiftung Schweizerisches Lehrerinnenheim. Die Jury ist in der Wahl unabhängig.

 

Die Jury

Die Jury wählt die Preisträger*innen und organisiert die Preisverleihung inklusive Laudatio. Sie erhält bei Bedarf administrative Unterstützung durch die QUAV 4. Sie setzt sich zusammen aus fünf Personen: je eine Person wird durch QUAV 4 und die Stiftung Schweizerisches Lehrerinnenheim, zwei weitere Personen werden durch die Jury selbst bestimmt. Eine Person ist als Preisträger*in der letzten Verleihung in der Jury. Das bedingt, dass auch immer eine Person die Jury verlässt und so eine regelmässige Erneuerung stattfindet.

 

Wahl und Preisverleihung

Mit der Wahl durch die Jury erhält die erste Person die Aufgabe, eine weitere Person zu nominieren, welche sie im Bereich der Partizipation oder Mitwirkung persönlich beeindruckt hat oder die sich durch innovative Ideen und Ansätze im Bereich Partizipation und Mitwirkung auszeichnet. Denkbar ist auch, dass sie mehrere Vorschläge macht und die Jury entscheidet. Auf alle Fälle muss die zweite Person durch die Jury bestätigt werden. Das Ziel ist, auch jüngere Menschen und solche mit unterschiedlichem Hintergrund bei der Preisverleihung zu berücksichtigen.

 

Preisverleihung 2021

Anlässlich der Verleihung im Wildermettpark am 14. September 2021 (-> zur Medienmitteilung) ­würdigte die Jury einerseits ­Sabine Schärrers langjähriges, vielfältiges Engagement im Bereich ­Quartierpartizipation sowie die Initiantinnen des Vereins Träffer, Renate Müller und Karin Rüfenacht. Der (immaterielle) Anerkennungspreis für Sabine Schärrer ist ein von der Organisation «Creation for All» organisierter Keramik-Workshop für Kinder aus dem Quartier mit Zoya Mahallati. Der Preis für die Träffer-Initiantinnen hat Fördercharakter und besteht aus einem finanziellen Zustupf. Beides wird durch die Quav4  finanziert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Preisträger*innen

2021: Sabine Schärrer; Renate Müller und Karin Rüfenacht

Ein Partizipationsprojekt beim Freudenbergerplatz: Himmel von Bern (2016)